Auf dem Land, im Speziellen auf den Inseln, gehen die
Menschen anders mit der Krise um. Wenn ein ganzes Dorf zusammenhält und die
Frauen gemeinsam die Initiative ergreifen, dann ist das nicht nur ein Mittel
gegen die Krise, sondern dann spiegelt Griechenland auch sein echtes, ursprüngliches Bild wieder.
Gastfreundschaft, Tradition und Lebensqualität bleiben erhalten und die
Menschen zeigen sich von der besten Seite. Ihre Bemühungen werden belohnt und
das ganze Dorf profitiert davon. All das hat mit den grossen Städten auf dem
Festland wenig zu tun. Im Gegenteil. Hier auf der Insel bemühen sich die
Menschen aus eigener Kraft und Initiative, die Krise abzuwenden, zu überbrücken
und zu bewältigen.
Es ist nicht die erste. Sie sind es gewohnt, für sich selber
zu schauen. Athen ist weit weg und hat ihnen in der Vergangenheit wenig
geholfen. Ihre grosse Stärke ist der Zusammenhalt und daraus beziehen sie ihre
Kraft. Sei es in der Familie, in der vielbesungenen Nachbarschaft oder in der
Dorfgemeinschaft. Das „Altenheim“ der Männer
bildet der Dorfplatz, wo sie gemeinsam den Tag verbringen. Die alten
Frauen besuchen sich gegenseitig zuhause um Kaffee zu trinken, die
Enkelkinder zu hüten und ihre Neuigkeiten auszutauschen. Keiner wird
ausgeschlossen. Alle halten ein Auge auf den anderen. Es ist ganz
selbstverständlich, vom zubereiteten Mahl einen Topf der Nachbarin zu bringen
oder einen Teil des Gemüses aus dem Garten dem Nachbarn vor die Türe zu stellen.
Alles wird geteilt. Jeder kennt jeden, seine Sorgen und Nöte aber auch seine
Freuden.